How to: Tipps wie du Dein Take Off verbesserst

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Jeder kennt dieses Gefühl, wenn das Aufstehen beim surfen einfach nicht funktionieren möchte. Bei der letzten Surfsession hat es doch so gut funktioniert?  fragt sich so mancher. Es kann den Anschein haben, dass der Take Off Tagesform abhängig ist. Da muss ich Dich enttäuschen. Eigentlich liegt es immer an der Fitness oder an der Technik. Egal was Dein Problem ist? Das gute an den zwei Punkten ist, beides kann trainiert und verbessert werden. Wir haben unten die wichtigsten Tipps und Tricks, mentale Blockaden und Fitnessübungen aufgelistet, damit du bei der nächste Surfsession, jede Welle surfst.

Wohin soll ich eigentlich surfen?

Am besten ist natürlich, wenn man eine grüne Welle entlang surft. Also nicht gerade aus, runter im Weißwasser. Im besten Fall gibt es die Möglichkeit, nach links, oder nach rechts zu surfen. In Welche Richtung du fahren wirst entscheidet die Welle. Also bevor du anfängst wie ein wilder zu paddeln, schau noch mal nach hinten und lese die Welle. Daraus kannst du 4 wichtige Optionen schließen, surfen nach links, surfen nach rechts, entspannt liegen bleiben oder abtauchen.

Ist Goofy nicht eine Disney Figur oder heißt doof auf Englisch ?

Es stimmt beides, allerdings hat das herzlich wenig mit surfen zu tun. Da man auf einem Brett, um 90° seitlich gedreht mit der Hüfte steht, muss entweder der linke, oder der rechte Fuß vorne stehen. Steht der linke Fuss vorne, nennt man das Regular oder natural. Goofy bedeutet, dass der rechte Fuß vorne steht. Es hängt von dem Körpereigenen Gleichgewicht ab, bei welcher Fußstellung man sicherer steht. Ich rate Dir vorher mal auf einem Skateboard zu fahren, um Dein Körper etwas zu erforschen. Beim Fahren wirst du schnell merken welcher Fuß vorne stehen sollte. Die Legenden sagen, das der Name Goofy, durch den ersten Surfcartoon aus den 30ern entsprang. Hier sieht man Goofy surfen, mit dem rechten Fuß vorne.

Vor dem Take off: Tiefe Paddelzüge

Hast du Dich entschieden eine Welle zu surfen, ist der nächste Schritt, Geschwindigkeit generieren. Das machst du am besten mit paddeln. Vielleicht hast Du schon mal gesehen, dass ein Auto oder ein Flugzeug immer etwas Strecke benötigt, bis es auf die Höchstgeschwindigkeit kommt. So ist das auch mit dem menschlichen Körper beim Surfen. Fehler, den viele beim surfen machen, zu wenig oder zu schnell paddeln. Es funktioniert nicht wenn man 2 Paddelschläge macht und dann aufsteht. Genauso erfolglos kommt man voran, wenn 6 Schläge in 2 Sekunden gemacht werden. Viel wichtiger ist es, mit dem Arm tief einzutauchen, am besten bis zum Bizeps. Und dann mit voller Kraft, erst einen Arm am Brett entlang ziehen, dann den nächsten kurz vor dem Kopf wieder rein und nochmal kräftig und tief durch das Wasser ziehen. Ihr müsst die Anstrengung bei jedem Paddel Zug im Arm spüren, dann seid Ihr auf dem besten Weg, richtig Geschwindigkeit zu generieren.

Tip to go: Ich weiß auch, dass es schwierig sein kann, sich genau in diesem Moment auf Techniken zu konzentrieren. Denn schließlich passieren gerade gefühlt tausend Dinge, man ist aufgeregt, ängstlich, gestoked und Zugleich mit Vorfreude vollgepumpt. Das ist auch gut so. Deswegen empfehle ich Dir, in den Wellenpausen etwas hin und her zu paddeln und dich zu 110 % auf die Arme zu konzentrieren. Verinnerlichst du das paddeln erst mal, bist du auf dem besten Weg, jede Welle zu erwischen.

Trainingseinheit: Wenn du noch Zeit hast Dich körperlich vorzubereiten, dann empfehle ich, entweder mit einem Brett im Fluss, oder im See zu trainieren. Hier habt Ihr die Ruhe, um euch auf die Bewegungsabläufe zu konzentrieren. Ansonsten reicht es für den Muskelaufbau auch wenn Du ins nächste Schwimmbad gehst und 30 Bahnen kraulst.

Vor dem Take Off: Körperhaltung

Die richtige Körperhaltung ist essentiell beim surfen. Wer glaubt das man beim surfen die ganze Zeit auf einem Brett liegt, der hat sich getäuscht. Klar liegt man zwischendurch auch mal auf dem Brett, in der Regel sind das nur 20 % beim surfen. Immer wenn du paddelst, muss dein Kreuz und die Brust vom Brett gehoben sein und nicht flach auf dem Brett liegen. Besonders vor dem Take Off. Fehler den viele beim surfen machen:  Zu wenig Hohlkreuz beim Anpaddeln. Die Folge, die Nose ragt unter die Wasseroberfläche, das bedeutet wiederum, abbremsen, oder gar einen Salto vorne über das Brett. Das ist übrigens kein Manöver beim surfen. Dabei hätte der Salto vermieden werden können, wenn die Brust sich vom Brett hebt. Also, immer im Hohlkreuz paddeln, erst recht bei steileren Wellen. Bei flachen Wellen ist es manchmal von Vorteil die Schultern unten zu halten. (Illustration unten). Das gleiche Prinzip gilt für den hinteren Teil des Körpers, Füße immer zusammenhalten. Wackelnde Gliedmaßen führen zu einem wackeligen Brett. Zu mindestens am Anfang deiner Surfkarriere. Durch Deine Körperhaltung balancierst Du also das Brett aus, das ist entscheidend dafür um die Richtige Geschwindigkeit auf zu bauen und das Brett an die Wellensituation anzupassen. Du musst unbedingt lernen Körperspannung zu behalten.

Tipp to go: Empfehlen kann ich Dir vor dem Surfurlaub oder währenddessen, schnappt euch ein Board, geht ins Wasser, legt euch drauf und findet den Balance Mittelpunkt und übt Minutenlang die Brust über dem Brett zu halten. Das ist exakt die Körperspannung die Ihr bei jeder Welle benötigt. Umso kleiner das Brett desto extremer reagiert es auf die einzelnen Bewegungen. Ein super Gleichgewichtstraining für einen sicheren Stand auf dem Surfboard sind außerdem Übungen mit einem Balance Board.

Vor dem Take Off: Immer in Fahrtrichtung schauen

Eine kleine Bewegung für dich, aber ein großer Schritt auf den Weg besser und schneller Wellen zu surfen. Fehler den viele beim surfen machen: „Egal was passiert, schau auf keinen Fall nach unten“.  Jeder kennt diese Szene aus verschiedenen Filmen und kurz darauf wird dem Protagonisten schwindelig, weil er doch nach unten geschaut hat. In dem Fall hat Hollywood recht. Dir wird es ähnlich ergehen. Schau immer bei deinen Paddelzügen nach rechts oder links. Du musst nur Deinen Kopf dafür drehen, das reicht schon. Wenn Du diesen Tipp befolgst, dann wird Dir das einiges an Selbstbewusstsein schenken. Denn in Fahrtrichtung, sieht die Welle erstens kleiner aus. Zweitens wirst Du das Gefühl haben mehr Zeit für den Take Off zu haben. Das liegt ganz einfach daran das die Welle in Fahrtrichtung auch erst später bricht.

Beim Take Off, Hände auf das Brett

Es wird Ernst, du hast kräftig gepaddelt, Geschwindigkeit aufgebaut und merkst das die Welle Dich von hinten pusht. Das ist ein Schlüsselmoment. Du musst unbedingt ein Feeling dafür entwickeln wann die Welle Dich pusht. Erst dann darfst du mit dem Paddeln aufhören und die Hände auf das Brett legen. Jetzt gilt es darauf zu achten, dass du auf jeden Fall beide Hände flach auf das Brett legst. Niemals das Brett an den Rails/Seiten umklammern. Wenn Du das machst, dann wirkt sich jede Muskelzuckung auf die Balance des Boards aus. Also versuche mit den Händen, flach auf dem Brett zu starten. Je weiter in der Mitte, desto besser das Gleichgewicht. Es ist natürlich etwas anstrengender die Hände in der Mitte zu halten, während des Aufstehens, deswegen haben wir folgende Tipps für dich.

Tipp to go: Am besten ein paar Enge Liegestützen üben. Hier bekommst du ein sehr gutes Gleichgewichtsgefühl und die Muskeln können schon mal den Bewegungsablauf speichern: Sind Liegestützen zu schwer, kann die Übung auch ausgeführt werden, ohne die Beine zu heben. Hier ein kleines Video für dein Surftraining.

Beim Take Off: sliden lassen

Hast Du bis hier alle Tipps befolgt, solltest Du kurz davorstehen, zu stehen. Bevor Du jetzt hastig aufspringst habe ich noch einen kleinen Tipp, der bei flachen langsamen Wellen immer gut ist. Lass Dich ein bis zwei Sekunden gleiten. Das heißt, Blick geht Richtung offene Welle, Hände aufs Brett, Oberkörper hochstrecken und dann gleiten lassen. Der slide ist auch der perfekte Moment, um Dich langsam mit dem Brett seitlich auszurichten. Wenn du deine Schulter etwas in Richtung Welle fallen lässt, wirst du automatisch schon eine leichte Kurve fahren und somit Zeit für den Take Off gewinnen.

Tip to go: Die erste Welle des Tages, würde ich Dir empfehlen zu Bodyboarden. Bekomme ein Gefühl für die Geschwindigkeit die aufgebaut wird. Außerdem bekommst Du Glücksgefühle, Adrenalin und Sicherheit auf dem Brett.

Take Off: Vorziehen

Wenn Du noch etwas untrainiert bist, wirst Du voraussichtlich den Take Off nicht direkt aufspringen, sondern erstmal vorziehen. Hierbei ist wichtig. Während des Gleitens langsam das Bein angewinkelt, nach vorne ziehen. Niemals das Knie gerade auf das Brett legen. Das Knie soll unbedingt immer nur, seitlich angewinkelt über das Brett gezogen werden. Wenn das Knie ein paar cm nach vorne gezogen wurde kannst du ganz leicht die Belastung auf den hinteren Fuß geben und dann aufstehen. Wichtig ist, mit dem vorderen Fuß ungefähr dahin stellen, wo die Hände lagen und danach locker in die Knie. Das klingt kompliziert, ist aber das natürlichste auf der Welt, also keine Sorge.

Take Off: Pop up, Auf springen

Sind die Wellen schnell oder brechen steil dann hilft nur ein Pop Up Take Off, also aufspringen. In dem Fall haben wir folgende Tipps für Dich. Arme in die Mitte vom Board und Oberkörper nach oben drücken. Kurz bevor Du oben angekommen bist, musst Du einen impulsiven Ruck, in den Körper geben. Von vorne nach hinten. Das heißt die Knie müssen reflexartig nach oben geschmissen werden, Der Druck kommt aus den Füssen und dem Oberkörper. Somit katapultiert man das Knie in die Luft. Dann gilt es die Füße, soweit es geht nach vorne zu schmeißen. Hier solltest du beachten den vorderen Fuß auf Schulterhöhe zu positionieren. Der hintere Fuß ca 50 cm davon entfernt. Locker in den Knien hängen, leicht gebückt auf dem Brett und immer dran denken, in Fahrtrichtung schauen.

Nach dem Take Off, richtig stehen

Auf keinen Fall einen Spagat machen, auf den Zehnspitzen stehen oder das Brett als Catwalk benutzen. Die Füße gehören ungefähr Schulterbreit auseinander. Die Arme sind ein gutes Körperteil, um das Gleichgewicht aus zu tarieren, also benutze sie und nicht vergessen, den Blick in Fahrtrichtung. Somit generiert Ihr viel einfacher Geschwindigkeit und werdet länger grüne Wellen surfen können.

Trockenübung Take Off: Ihr könnt den Take Off zu Hause auf einer Wiese, einem Brett, oder halt auf einem Surfbrett üben. Hie geht es hauptsächlich darum die Bewegungsabläufe zu üben und zu vertiefen. Des Weiteren baut Ihr auch Muskelkraft auf, die euch auf jeden Fall im Wasser helfen kann.

Skateboard Übungen: Auf dem Skateboard lässt sich super dein Gleichgeweicht üben. Am besten ist die folgenden Übungen. An pushen, Geschwindigkeit aufnehmen und dann leicht gebückt von links nach rechts fahren. In jeder Kurve immer schön den Kopf vorher in die Fahrtrichtung drehen, in die man möchte. Weitere Know How Beiträge gibts hier.

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Im Winter die Alpen, im Sommer das Meer.

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