How to: Richtig paddeln beim surfen, so paddelt Ihr ein Surfboard richtig

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Eddie Villmow beim rauspaddeln Shipwrecks

Paddeln ist wahrscheinlich die wichtigste Fähigkeit, die ein Surfer können muss. Wir sagen euch, welche Fehler ihr vermeiden solltet und wie ihr richtig paddelt.

Richtig Paddeln ist ein wesentlicher Bestandteil beim Wellenreiten. Denn ohne Paddeln erwischt ihr auch keine Wellen. Und ohne erwischte Wellen gibts auch keinen Surf. Studien haben gezeigt, dass Surfer über 50 Prozent ihrer Zeit im Wasser mit Paddeln verbringen. Das bedeutet wiederum: Das Wissen, wie ihr richtig paddelt, hilft euch, mehr Wellen zu bekommen und so euer Surfen zu verbessern. Denn das häufigste Problem, warum Anfänger viele Wellen nicht bekommen, liegt an einer schlechten oder ineffizienten Paddeltechnik. Wenn Ihr Surfunterricht in einem Surfcamp bucht, dann werden euch die Lehrer täglich darauf hinweisen das Paddeln die Grundlage des Surfens ist.

Keine Frage, der Reiz des Surfens liegt natürlich darin, geile Wellen zu erwischen und sie richtig fein zu surfen. Doch wie im Leben ist es auch beim Surfen: Vor dem Vergnügen kommt die Arbeit. Deshalb werdet ihr die meiste Zeit im Wasser mit Paddeln verbringen. Natürlich macht euch das Paddeln anfangs sehr schnell müde. Eure Muskeln in den Armen fangen an zu brennen und machen irgendwann zu. Aber mit der richtigen Paddeltechnik könnt ihr das Gegenteil bewirken: eure Muskeln schonen und Energie sparen. Will heißen: Wenn ihr gut paddelt, könnt ihr alle Wellen bekommen, die ihr wollt.

Was ist Paddeln?

Paddeln ist die Technik, mit der sich Surfer durchs Wasser bewegen, wenn sie nicht auf einer Welle reiten. Beim Paddeln liegt ihr flach auf dem Surfbrett und taucht mit euren Armen und Händen durch das Wasser, ähnlich wie beim Kraulen im Schwimmbad.

Dabei erfordert das Paddeln des Surfboards Balance. Zuerst werdet ihr es wahrscheinlich einfacher finden, wenn ihr beim Paddeln eure Beine leicht spreizt, so dass eure Füße links und rechts vom Board leicht angewinkelt in der Luft hängen oder im Wasser schleifen. Das darf sich aber nicht einschleichen.

Drei der häufigsten Anfängerfehler beim Paddeln– und wie ihr sie vermeidet!

Die ersten Wochen am Meer solltet Ihr in einem Surfcamp mit Surflehrer verbringen. Denn nur durch diese Hilfe lernt Ihr das Surfen schnell und ohne Fehler. Vertraut uns Wenn ihr das erste Mal auf einem Surfbrett liegt, müsst ihr viele Dinge gleichzeitig beachten.: Zentriert auf dem Surfbord liegen, aber nicht zu weit vorne und auch nicht zu weit hinten. Die Beine nicht zu weit spreizen und die Füße nicht im Wasser hängen lassen. Nicht wie ein nasser Sack auf dem Surfbrett liegen, sondern mit Hohlkreuz und dem Kinn nach oben … Hier sind drei der häufigsten Anfängerfehler – und wie ihr sie vermeidet!

Fehler 1: Digging the nose

Wenn ihr zu weit vorne auf dem Board liegt, werdet ihr feststellen, dass die Nase eures Boards immer wieder unter Wasser taucht, was euer Paddeln erschwert. Ihr werdet auch feststellen, dass ihr immer nach vorne rutscht und möglicherweise euer Board nach hinten durchflutscht, wenn ihr auf diese Art eine Welle anpaddeln wollt.

Diesen Fehler könnt ihr vermeiden, indem ihr euer Gewicht etwas nach hinten verlagert, um die Nose aus dem Wasser zu heben. Als Orientierung könnt ihr dafür das Logo auf euerm Surfbrett nehmen. Das befindet sich oft an der Stelle, über der sich euer Kinn befindet. Habt ihr das Logo beim Paddeln also unter der Nase, liegt ihr genau richtig. Das ist übrigens der größte Fehler beim Surfen den wir in den Surfcamps beobachten können.

Fehler 2: The Torpedo

Das Gegenteil vom Nosedive beim Paddeln ist der Torpedo. In diesem Fall schießt euer Board quasi vor euch aus dem Wasser. Für den Torpedo gibt zwei einfache Ursachen. Erstens könnte es sein, dass ihr viel zu weit hinten auf dem Board liegt. Zweitens könnte es sein, dass euer Board eine ordentliche Schicht Surfwachs benötigt. Denn ein schlecht gewachstes Brett ist so rutschig wie ein glitschiger Aal.

Den Torpedo könnt ihr vermeiden, indem ihr ein paar Zentimeter zurück Richtung Brettmitte rutscht. Ihr könnt das mit ein paar Paddelzügen überprüfen: Befindet sich die Nase eures Brettes nur noch zwei bis drei Finger breit über der Wasseroberfläche, sollten eure Paddelzüge Wirkung zeigen und euer Board zum Gleiten bringen.  Das ist übrigens der Zweit häufigste Fehler in Surfcamps.

Fehler 3: The Dead Weight

The Dead Weight. Dieser Fehler ist ähnlich dem Torpedo, nur ohne den Fakt, dass euer Board vor euch aus dem Wasser schießt – das Gegenteil ist der Fall: Euer Surfbrett geht unter und bewegt sich einfach nicht vom Fleck – obwohl ihr wie blöde paddelt. Das liegt daran, dass ihr zu weit hinten auf dem Brett liegt oder sitzt und so eine Menge Widerstand erzeugt. Ihr bremst euer Board also ab, während ihr paddelt.

Diesen Fehler könnt ihr beheben, indem ihr ein paar Zentimeter in die Boardmitte rutscht, solange bis euer Brett auf eure Paddelzüge anspricht und zu gleiten beginnt. Denkt daran, dass die Nase eures Boards nur ein paar Zentimeter außerhalb des Wassers sein sollte. Zwei bis drei Finger breit reichen völlig. Ein echter Klassiker in den Surfcamps.

So paddelt ihr richtig: 6 Tipps für die perfekte Paddeltechnik!

Richtig Paddeln ist eine Übung im sogenannten Minimum-Maxing: Ihr müsst den Wasserwiderstand minimieren, während ihr gleichzeitig euern Vortrieb maximieren müsst.

Es gibt mehrere Faktoren, die dazu beitragen, das Beste aus eurer Paddelei herauszuholen. Dazu gehören eure Körperposition auf dem Surfbrett, der Winkel eurer Arme, die Form eurer Hände (beim Paddeln) und die Länge und Tiefe eurer Paddelzüge. Einige dieser Faktoren minimieren euern Wiederstand im Wasser, andere maximieren euern Vortrieb im Wasser. Erst die Beherrschung aller Faktoren macht euch zu einem echten Paddelmonster. Hier sind sechs Tipps für die richtige Paddeltechnik!

Tipp 1: Findet die richtige Position

Die richtige Position auf dem Surfbrett ist der Schlüssel zur Reduzierung des Widerstandes gegen das Wasser, durch das ihr euch bewegen müsst.  Wenn ihr euch auf ein Surfbrett legt, schaut nach vorne und macht ein Hohlkreuz. Balanciert euch so aus, dass die Nase eures Surfboards knapp über der Wasseroberfläche liegt (zwei bis drei Finger breit). Stellt euch dafür einfach vor, dass zwischen eurem Kinn und eurer Brust ein Handball liegt. Das ist am Anfang furchtbar anstrengend, und ihr werdet nach eurer ersten Session auch Muskelkater im Rücken und im Nacken haben. Aber ihr gewöhnt euch dran – auch an den imaginären Handball unter euerm Kinn.

Achtet außerdem darauf, dass ihr euch so weit wie möglich zentriert. Wenn ihr zu weit hinten auf dem Surfbrett liegt, steigt die Nase nach oben und erzeugt eine Wand des Widerstands, während ihr vergeblich versucht, Wellen anzupaddeln (siehe Fehler 2 und 3). Liegt ihr zu weit vorne, rutscht ihr über die Nose ins Wasser (siehe Fehler 1)

Vergesst zudem nicht, euch nach links und rechts zu zentrieren – mehr Gewicht auf einer Seite führt dazu, dass euer Brett nach links oder rechts kippt und ihr ins Wasser rutscht.

Tipp 2: Spannt eure Pobacken an und haltet die Beine geschlossen

Versucht, eure Pobacken anzuspannen und die Beine geschlossen zu halten. Das hilft euch, auf dem Surfboard stabiler zu liegen. Dabei gehen eure Schultern automatisch ein wenig nach oben, schon könnt ihr effektiver Paddeln und habt einen besseren Überblick über das, was um euch herum passiert. Außerdem macht ihr euern Surfcoach happy. Wenn ihr allerdings eine Welle anpaddelt, dürfen eure Beine euer Paddeln ruhig mit einem kurzen Kraul-Beinschlag unterstützen. Ein bisschen Turbopower ist immer gut.

Tipp 3: Haltet eure Ellbogen hoch

Beim Paddeln müsst ihr eure Arme so anwinkeln, dass euer Oberarm und euer Unterarm einen rechten Winkel bilden. Die Kraft, diesen Winkel im Wasser zu begradigen – sprich euern Arm zu strecken – wird eurer Paddelbewegung einen großen Schub geben, der wiederum euern Vortrieb maximieren wird. Je vertikaler eure Arme und Hände im Wasser sind, desto mehr Wasser begegnet ihnen, desto größer ist die Oberfläche, gegen die sie drücken müssen, und desto größer wird euer Vortrieb sein.

Tipp 4: Macht volle Paddelzüge

Wie beim Schwimmen geht es auch bei der Paddelbewegung auf einem Surfbrett darum, das Beste aus euren Bewegungen zu machen. Lange, volle Kraulzüge sind der effizienteste Weg, damit ihr euch schnell und ermüdungsfrei vorwärts bewegen könnt.

Wenn ihr paddelt, streckt eure Arme und Finger so weit wie möglich nach vorne Richtung Nase und taucht sie erst dort ins Wasser. Anschließend zieht ihr eure Arme und Hände unter Wasser am Rail des Brettes zurück und zieht sie erst auf Höhe eurer Hüfte aus dem Wasser. Das ist deshalb wichtig, weil die Maximierung der Länge jedes Paddelhubs auch eure Vorwärtsbewegung im Wasser maximiert.

Tipp 5: Haltet eure Hände gewölbt

Wenn ihr paddelt, dient eure Schulter als Drehpunkt für den Hebel eurer Arme, der sie durch das Wasser drückt. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht: Je näher ihr eure Arme an eurer Schulter haltet, desto weniger Energie verbraucht ihr beim Paddeln. Einfach gesagt: Macht eure Paddelzüge immer nahe am Surfbrett entlang und winkelt eure Hände so an, dass der Daumen immer vor dem Rest eurer Hand ins Wasser eintaucht. Und haltet eure Hand unter Wasser leicht gewölbt und die Finger nach Möglichkeit geschlossen.

Tipp 6: Macht immer Extra-Paddelzüge

Wenn ihr eine Welle anpaddelt, geht es neben dem Timing (reine Erfahrungssache) primär um Speed. Und Speed bekommt ihr nur, wenn ihr früh genug zu Paddeln anfangt. Also  wartet nicht, bis die Welle nur noch fünf Meter von euch entfernt ist und macht dann ein paar halb-gare Paddelzüge in der Hoffnung, dass das reichen wird. Nein! Fangt an zu Paddeln, sobald ihr die Welle seht und euer Board in die Richtung zeigt, in die ihr Surfen wollt. Dann paddelt ihr weiter, und zwar solange, bis die Welle euer Board von hinten leicht anhebt.

Last but not least: Übung macht den Meister

Wenn Ihr euren Surfurlaub im Surfcamp bucht, dann werdet Ihr auf jeden Fall noch weiterhin für das Thema paddeln sensibilisiert. Paddeln mag auf den ersten Blick einfach aussehen. Aber es gibt viel zu beachten, wenn ihr versucht, es richtig zu machen. Behaltet dafür unsere Tipps im Hinterkopf und arbeitet immer an eurer Paddeltechnik. So habt ihr bald die perfekte Technik drauf, um durch das Wasser zu gleiten und die besten Wellen zu erwischen! Nachdem Wellen erwischen müsst Ihr den Take Off meistern. Hierbei gibt es auch ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Wir haben alles wichtige zusammengeschrieben damit Ihr euren Take Off ganz einfach verbessern könnt.




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Hauptsache surfen, egal ob in Europa oder Südamerika.

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