Worin Unterscheiden sich die verschiedenen Surfboard-Arten

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Surfboards in verscheidenen Größen

Falls ihr euch fragt, welches Surfbrett am besten zu euch passt, dann seid ihr hier richtig. In unserem Surfcamps.de Buyer’s Guide erfahrt ihr, was ihr beim Boardkauf beachten müsst und welche Arten von Surfbrettern es gibt. Egal ob Ihr auf der Suche nach einem gebrauchten Surfboard oder einem neuen Surfboard seit. Die folgenden Zeilen helfen euch bei jedem Kauf.

Die Art von Surfbrett, die ihr später Surfen werdet, wird viel über eure Persönlichkeit und eure Erfahrung im Wasser aussagen. Surfer-Veteranen wissen, was sie lieben und haben nach Jahren im Wasser eine riesige Sammlung (Quiver) an Boards zu Hause stehen. Ohne die richtige Anleitung in wenigen Wochen das perfekte Surfbrett zu finden, kann jedoch dauern. Damit nicht zu viel Zeit vergeht, helfen wir euch dabei.

So findet ihr den passenden Surfboardtyp

Bevor wir euch die verschiedenen Arten an Surfbrettern vorstellen, gibt’s erstmal ein kleines Einmaleins in Sachen Surfbrettkunde. Die ist wichtig, weil ihr damit die Fragen beantworten könnt, die ihr euch vor dem Kauf eines Surfbretts beantworten müsst: Seit ihr Anfänger oder habt ihr schon mal auf einem Surfbrett gestanden? Wie schwer seit ihr? Wie groß seit ihr? Welche Wellenarten wollt ihr Surfen? Fangen wir mit den Maßen an.

Das bedeutet 8'6`` × 23” × 4 ⅜”

Rund um den Globus werden die Maße eines Surfbretts in Fuß und Inches angegeben. Sie stehen meist recht klein auf der Unterseite. Die Maße geben an wie lang, breit und dick ein Surfbrett ist.

Ein Beispiel: Auf der Unterseite des Surfboards stehen die Maße 8’6″ × 23” × 4 ⅜”. Das heißt, dieses Brett ist 8 Fuß und 6 Inches lang (1 Fuß = 30,48 cm, 1 Inch = 2,54 cm), 23 Inch breit und 4 ⅜ Inches dick. Übersetzt in Zentimeter ist dieses Surfbrett also 2,59 m lang, 58,42 cm breit und 11,1 cm dick.

So groß sollte euer Surfboard sein

Die passende Größe für euer erstes Surfbrett könnt ihr mit der folgenden Formel berechnen: Eure Körpergröße + 45 cm = eure Surfbrettgröße.

So dick und breit sollte euer Surfboard sein

Euer erstes eigenes Surfbrett sollte deutlich breiter als 20 Inches und dicker als 3 Inches sein, zudem sollte es viel Volumen haben. Euer persönliches Volumen könnt ihr mit Hilfe des sogenannten Guild Factors berechnen, dazu unten gleich mehr.

Leicht zu merken:

Anfängerboard: Je länger, breiter und dicker das Surfbrett ist, desto mehr Volumen und Auftrieb hat es und desto früher gleitet es an.

Profiboard: Je schmaler, kürzer und dünner das Surfbrett ist, desto weniger Volumen und Auftrieb hat es und desto später gleitet es an.

Dieses Volumen sollte euer Surfbord haben

Zurück zum bereits erwähnten Guild Factor, mit dem ihr das Volumen eures Surfbrettes berechnen könnt. Der Guild Factor entspricht dabei eurem Surfkönnen. Bei Kelly Slater ist das auf Profiniveau, was einem Guild Factor von 0.35 entspricht. Sehr gute Surfer haben einen Guild Factor von 0.36 bis 0.38. Surfer. Die Wochenendsurfer haben einen Wert von 0.38 bis 0.40 und Anfänger einen Guild Factor zwischen 0.40 und 0.50.

Guild Factor: So berechnet ihr euer Volumen!

Um euren Guild Factor zu berechnen, braucht ihrer euer Körpergewicht und euer Surfkönnen, und schon habt ihr das ideale Volumen für erstes Surfbrett. Nehmen wir nochmal Kelly Slater als Beispiel, der 72 Kilo wiegt. Sein Gewicht mal 0.35 Guild Factor macht ein Volumen von 25,2 Litern.

Darum sind Nose, Tail und Rocker wichtig für das Volumen!

Auch die Form der Nose und des Tails beeinflussen das Volumen eures Surfboards. Eine runde Nose liegt ruhiger im Wasser. Das erleichtert euch das Paddeln und den Take-off. Im Gegenteil dazu liegt eine spitze Nose wackeliger im Wasser. Allerdings könnt ihr damit sehr enge und radikale Turns fahren.

Auch die Form des Tails, also des Hecks des Surfboards, beeinflusst das Volumen. Ein breites Tail ist perfekt für Anfänger, da ihr damit recht einfach Wellen bekommt und außerdem schnell Speed in der Welle aufbauen könnt.

Die letzte Komponente ist der Rocker. Der Begriff beschreibt die Krümmung des Brettes zur Nose hin, wenn ihr es von der Seite anschaut. Für euch als Anfänger ist ein flacher Rocker gut, da das Brett mit einer größeren Oberfläche im Wasser liegt und somit schneller angeleitet in kleinen Wellen.

Diese Arten von Surfboards gibt es

Surfbretter werden für eine Vielzahl von Surfbedingungen und Fähigkeiten der Surfer entwickelt und gebaut. Im Grunde genommen ist die Kombination aus Formen und Designdetails unendlich, was die Auswahl des richtigen Surfbrettes schwierig machen kann. Außerdem gibt heutzutage so viele Überschneidungen zwischen den Surfbrett-Designs, dass es schwierig ist, ein Brett in eine bestimmte Kategorie einzuordnen.

Doch selbst unter all den verschiedenen Arten von Surfbrettern, die heutzutage auf dem Markt sind, gibt es ein paar feste Richtlinien, die ihr verwenden könnt, um eure Suche einzugrenzen. Wenn ihr ein neues Surfbrett kaufen wollt, ist es gut, wenn ihr euch vorab über die verschiedenen Arten von Surfboards informiert. So stellt ihr sicher, dass ihr genau das Brett bekommt, das eurem Können und den Wellen, die ihr surfen wollt, entspricht.

Das Longboard

Für Anfänger ist das Longboard ideal. Mit einer Länge von 8 bis 10 Fuß und einer Dicke von 3 bis 4 Inches, zählt es zu den längsten Surfbrettern. Das große Volumen sorgt für hohe Stabilität und erleichtert euch das Anpaddeln und Angleiten. Longboards sind vor allem in kleinen und sanften Wellen gut zu fahren. Zudem haben sie meist nur eine große Finne oder drei kleine Finnen: in der Mitte eine große und zwei kleine links und rechts.

  • Empfohlenes Level: alle Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis groß
  • Typische Maße: 9’4″ x 23″ 3.2″ (78.6 Liter)

Das Mini-Malibu

Das Mini-Malibu ist etwas kürzer ist als das Longboard. Es ist 7 bis 8 Fuß lang und die Breite und die Dicke sind etwas geringer als beim Longboard. Aufgrund seiner Dimensionen ist das Mini-Malibu oft das klassische Surfbrett in Surfschulen. Und wegen seines immer noch großen Volumens ist ebenfalls sehr gut für Anfänger geeignet. Es lässt sich ebenfalls leicht Anpaddeln und gleitet früh an.

  • Empfohlenes Level: alle Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis groß
  • Typische Maße: 8′ x 22,8″ x 3,1″ (61,1 Liter)

Das Funboard oder Mid length Shape

Ein Mid lenght ist etwa 6 bis 7 Fuß lang, 21 bis 22 Inches breit und 2 bis 3 Inches dick. Seine Form wird euch an ein kleines Longboard erinnern, aber mit deutlichen Einflüssen vom Shortboard. Aufgrund seiner Eigenschaften ist es ideal als Zwischenstufe, wenn ihr mal vom Mini-Malibu auf das Shortboard umsteigen wollt.

  • Empfohlenes Level: alle Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis mittel
  • Typische Maße: 7’6″ x 21,5″ x 2,8″ (52 Liter)

Der Fish/Hybrid

Der Fish zählt mit einer Länge von 5 bis 6 Fuß zu den kurzen Brettern, unterscheidet sich vom Shortboard aber in der Breite und Dicke sowie in der Form der Nose und des Tails. Vor allem im Heckbereich ist der Fish sehr breit und verfügt über mehr Volumen, was euch in kleinen Wellen eine gute Ausbeute ermöglicht. Trotzdem ist der Fish eher ein Board für erfahrene Surfer, denen das Shortboard noch zu heikel ist.

  • Empfohlenes Level: mittlere bis fortgeschrittene Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis mittel
  • Typische Maße: 5’8″ x 25,5″ x 2,31″ (31,6 Liter)

Das Egg

Mit den Egg-Shapes verhält es sich ähnlich wie mit den Hybrid-Shapes. Sie eigenen sich ideal für den Umstieg, weil in der Länge nicht so viel eingebüßt wird. Im Vergleich zu einem Hybrid-Shape ist das Egg etwas kürzer, bietet aber eine rundere Nose. Eggs werden darum oft leichteren Surfern wie Kindern oder Frauen für den Einstieg empfohlen.

  • Empfohlenes Level: Anfänger bis mittlere Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis mittel
  • Typische Maße: 6′ bis 8’5”, eierförmige Nose

Das Shortboard

Das Shortboard gibt es ab einer Länge von 5 bis etwas über 6 Fuß. Diese Bretter sind hauchdünn, recht schmal und haben wenig Volumen. Das macht sie für Anfänger ungeeignet. Profis dagegen bekommen dagegen leuchtende Augen.

  • Empfohlenes Level: mittlere bis fortgeschrittene Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis groß
  • Typische Maße: 6′ x 19,28″ x 2,45″ (31 Liter)

Das Groveler-Board

Ein Groveler (zu deutsch: Kriecher) ist ein Shortboard, das in den kleinen und kraftlosen Wellen sehr gut funktioniert. Groveler sind in der Regel 3 bis 4 Zoll kürzer als Shortboards und verfügen über mehr Volumen, eine breitere Nose, ein breiteres Tail und einen viel flacheren Rocker (Kurve an der Unterseite des Brettes), damit ihr an kleineren Tagen den größtmöglichen Spaß im Wasser habt. Groveler sind perfekt für die Surfer unter euch, die die Performance eines Shortboards in wirklich kleinen Wellen wollen.

  • Empfohlenes Level: fortgeschrittene Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein
  • Typische Maße: 5’8″ x 20,5″ x 2,5″ (32 Liter)

Das SUP-Board

Es ist fraglich, ob ein SUP-Board als Surfbrett klassifiziert werden kann. Tatsache ist jedoch, dass viele Leute ihr SUP-Board nicht nur zum Stand Up Paddling benutzen, sondern zum Surfen verwenden. Ein Grund dafür ist, dass ihr mit einem SUP-Board eure Geschwindigkeit im Wasser sehr schnell erhöhen könnt. So könnt ihr Wellen viel früher und weiter draußen anpaddeln.

  •  Empfohlenes Level: alle Surfer
  •  Empfohlene Wellengröße: klein bis riesig
  • Typische Maße: 11′ x 32″ x 6″ (238 Liter)

Das Alaia

Alaias sehen aus wie Designmöbelstücke aus geöltem Holz, sind aber finnenlose Surfboards, die ihren Ursprung auf Hawaii haben. Sie sind quasi die Ur-Surfboards, auf denen schon die Polynesier vor mehr als 1.000 Jahren gesurft sind. Ein typisches Alaia ist 7 bis 12 Fuß lang, aus Holz gefertigt (Koa, Redwood oder Zeder) und wiegt bis zu 100 Pfund. Da Alias keine Finne haben, werden nur über die scharfen Rails gesteuert und gesurft. Das macht diese Bretter zwar unglaublich schnell, aber auch sehr schwierig zu manövrieren.

  • Empfohlenes Level: nur für Könner
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis mittel
  • Typische Maße: 9′ x 16″ x 1,25″ (36 Liter)

Das Mini-Simmons

Mini-Simmons sind wahre Speedmonster aus den 1950er Jahren. Der Erfinder war Bob Simmons, ein Mathematiker, der Designelemente von Marineschiffen und Baumaterialien aus der Luft- und Raumfahrtindustrie verwendete, um die Art und Weise zu revolutionieren, wie Surfbretter gebaut und gefahren werden. Mini-Simmons sind relativ kurz und breit und sind an der Brettunterseite etwas konkav, um das Wasser effizient durch die beiden Finnen zu leiten. Diese Bretter sind ideal für Surfer, die in kleinen Wellen mal was anderes ausprobieren wollen.

  • Empfohlenes Level: mittlere bis fortgeschrittene Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis mittel
  • Typische Maße: 5’4″ x 21.5″ x 2.88″ (39.7 Liter)

Der Bonzer

Während das Shortboard aus den frühen 1980er Jahren häufig als erstes Surfbrett mit drei Finnen gilt, war es eigentlich der Bonzer, der zuerst mit drei Finnen daherkam. Der 1972 von den kalifornischen Brüdern Malcolm und Duncan Campbell entwickelte Bonzer war seiner Zeit zwar weit voraus – doch der Markt für Surfbretter war einfach noch nicht bereit für doppel-konkavige Unterböden und wilde Finnen-Designs. Tatsache ist: Den Campbell-Brüdern ist es gelungen, ein schnelles und fehlerverzeihendes Brett zu bauen, das ideal für Turns und schnelle Wellenritte ist.

  • Empfohlenes Level: mittlere bis fortgeschrittene Surfer
  • Empfohlene Wellengröße: klein bis groß
  • Typische Maße: 6’0″ x 19.125 x 2.45 (29.9 Liter)

Die Gun

Guns sind zum Paddeln in die größten Wellen gedacht, die ihr euch vorstellen könnt – Nazaré lässt grüßen. Guns verbinden den Auftrieb eines Longboards mit der Geschwindigkeit eines schlanken Shortboards, um Surfern zu helfen, richtig große Wellen zu erwischen, die sie mit einem kleineren Brett unmöglich anpaddeln könnten. Uns verbinden also das beste aus zwei Welten: Sie sind effektive Paddelbretter mit genügend Volumen, um monströse Wellen anzupaddeln, und sie bleiben bei hohen Geschwindigkeiten stabil im Wasser.

  • Empfohlenes Level: nur für Profis
  • Empfohlene Wellengröße: Bigwaves
  • Typische Dimensionen: 7’10“ x 20,5″ x 3,25″ (53,7 Liter)

Last but not least:

Wir hoffen, dass unser Surfboard Buyer’s Guide euch dabei hilft, euer aktuelles Board besser zu verstehen oder beim nächsten Kauf eures ersten Surfbrettes noch besser zu wissen, welches Brett das richtige für euer Level und eure bevorzugten Wellen ist. Wenn Ihr ein Surfboard gebraucht kaufen möchtet, dann sollte der folgende Artikel für euch interessant sein. Hier haben wir aufgeschrieben, wie man sich das beste Second Hand Surfboard ergattert.

Außerdem gibt es noch noch die folgende Seite, die das Thema rund ums Surfbrett wirklich gut ausgearbeitet hat. Dort findet Ihr auch jede Menge hilfreiche Infos.




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Im Winter die Alpen, im Sommer das Meer.

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