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Der Surf Stance: So steht ihr richtig auf dem Surfbrett

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surferstance beim surfen

Der Surf Stance – also deine Surfposition auf dem Board – ist entscheidend für dein Gleichgewicht, deine Kontrolle und deine Fähigkeit, Turns und Manöver auszuführen. Wer falsch steht, verliert Balance, Geschwindigkeit und Flow. Wer richtig steht, surft sicherer, stylischer – und mit mehr Spaß!

Surfposition: Was bedeutet „Surf Stance“?

Der Begriff „Surf Stance“ beschreibt die Körper- und Fußposition auf dem Surfbrett, sobald du den Take-off geschafft hast. Je besser dein Stand, desto mehr Kontrolle hast du über dein Board – vor allem, wenn es darum geht, zu beschleunigen, zu bremsen oder in die Welle zu carven.

Der richtige Stance bedeutet:

  • stabiler Stand mit schulterbreitem Fußabstand,

  • leichte Kniebeugung (besonders im hinteren Bein),

  • Gewicht auf der ganzen Fußfläche verteilt,

  • Blick und Oberkörper zeigen in die Richtung, in die du surfst.

surfer mit engem stance beim surfen christian fletcher

Wie steht man richtig auf dem Surfbrett? – Der ideale Surf Stance

Dein Surf Stance – also wie du auf dem Surfbrett stehst – entscheidet darüber, ob du dein Board kontrollieren, die Welle nutzen und Turns sicher fahren kannst.

Ob du gerade den Take-off lernst oder schon „down the line“ surfst – mit dem richtigen Stance fängt alles an. Deine Fußstellung, deine Körperhaltung, aber auch der Einsatz von Kopf, Armen und Kniebeuge entscheiden darüber, wie stabil du auf dem Board stehst und ob du kontrolliert beschleunigen, bremsen oder Turns einleiten kannst.

In dieser Anleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, welcher Fuß beim Surfen nach vorne gehört – also ob du Regular oder Goofy unterwegs bist –, wie deine Fußposition auf dem Surfbrett aussehen sollte, worauf du bei der Haltung von Knien, Händen und Kopf achten solltest, wie du deine Surfposition der jeweiligen Welle anpasst und wie du durch gezielte Gewichtsverlagerung dein Board kontrollierst und steuerst.

Welcher Fuß gehört beim Surfen nach vorne?

Der vordere Fuß auf dem Surfbrett ist derjenige, mit dem du instinktiv einen Schritt nach vorne machst, wenn du dein Gleichgewicht halten musst – bei den meisten Menschen ist das der linke Fuß.

Beim Surfen gibt es zwei Fußstellungen, die sogenannte Surfposition oder auch Surf Stance genannt:

  • Regular Stance: Du surfst mit dem linken Fuß vorne – der rechte steht hinten auf dem Tail und übernimmt die Steuerung.

  • Goofy Stance: Du surfst mit dem rechten Fuß vorne (siehe Foto) – der linke bleibt hinten.

Wie findest du heraus, welcher Fuß vorne gehört?

Teste deinen natürlichen Reflex, indem du dich sanft von jemandem schubsen lässt. Der Fuß, den du reflexartig nach vorne setzt, um dich abzufangen, ist meistens dein führender Fuß auf dem Surfbrett.

Heat 1 Christian FLetcher (1)
surf art photo surfer beim carven

Die Standbreite eurer Beine ist entscheidend!

Die ideale Fußstellung beim Surfen ist schulterbreit oder etwas breiter – so findest du die perfekte Balance auf dem Surfbrett und kannst dein Gewicht gezielt verlagern.

Deine Füße sollten gleichmäßig rechts und links der Brettmitte stehen – also entlang des sogenannten Stringers oder einer gedachten Linie, wenn dein Surfboard keinen sichtbaren Stringer hat. Wichtig ist: Stehst du zu eng, wirst du instabil. Stehst du zu breit, blockierst du deine Beweglichkeit.

Eine zu schmale Fußstellung macht es dir schwer, Balance zu halten und auf Bewegungen der Welle zu reagieren. Eine zu breite Position verhindert, dass du dein Gewicht flüssig nach vorne oder hinten verlagerst – du verlierst Kontrolle über dein Board und kannst weder richtig beschleunigen noch abbremsen.

Merke:

  • Füße mittig ausrichten, auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt

  • Abstand etwa schulterbreit bis leicht darüber hinaus

  • Körpergewicht locker zwischen den Beinen zentrieren

Beugt eure Knie richtig!

Gebeugte Knie sorgen für einen tiefen Schwerpunkt und mehr Stabilität auf dem Surfbrett.

Beugt eure Knie leicht und richtet sie – von oben betrachtet – aufeinander aus. So bleibt euer Gleichgewicht stabil, ohne dass ihr den Oberkörper nach vorne beugen müsst. Ein gerader Oberkörper und aktive Beine ermöglichen es euch, das Gewicht gezielt zu verlagern – ideal zum Beschleunigen, Abbremsen und für saubere Turns.

Tipp: Beugt euer hinteres Knie etwa mehr zur Bordmitte. So bekommt ihr mehr Bewegungsfreiheit bei Turns. Außerdem gibts dafür zusätzliche Style-Points.

surfer bei glassy conditions
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Wo sind eure Hände?

Die folgende Faustformel solltet ihr im Schlaf kennen: Eure linke Hand muss sich immer außerhalb des linken Rails befinden und eure rechte Hand immer außerhalb des rechten Rails.

Will heißen: Halten eure Hände während der Fahrt immer außerhalb der Rails von eurem Surfboard, auch wenn ihr es drehen wollt. Das hilft eurem Gleichgewicht und erleichtert das Drehen eures Boards.

Versucht ihr, euch mit beiden Händen über die gleiche Seite des Surfboards zu drehen, wird euch das höchstwahrscheinlich aus dem Gleichgewicht bringen. So verhindert übrigens auch, dass ihr Kurven mit Schulter und Brust führt, was es wiederum sehr schwierig macht, die Fahrtrichtung eures Boards zu ändern.

Euer Kopf ist euer Lenkrad!

Wohin ihr schaut, dahin surft ihr – euer Blick bestimmt die Richtung.

Sobald ihr sicher auf dem Board steht, richtet euren Kopf und Blick sofort in die Richtung, in die ihr surfen wollt. Der Rest des Körpers folgt automatisch: Schultern, Hüfte und Beine passen sich eurer Ausrichtung an.

Wer stattdessen auf sein Board starrt, verliert die Orientierung – und oft auch das Gleichgewicht.

Merke: Euer Kopf ist euer Lenkrad!

surfer beim backside pushen malediven
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Der richtige Stance nach dem Take-off!

Generell gilt, dass ein Surfer seine Haltung immer entsprechend der Welle einnehmen sollte, die er surfen will.

Bedeutet:

  • Kleine, langsame Wellen: Verschiebe deine Füße leicht nach vorne zur Nose und gehe in eine tiefere Haltung, um Schwung aufzubauen.
  • Schnelle, steile Wellen: Setze die Füße weiter nach hinten zum Tail, um Nose-Dives zu vermeiden und schneller reagieren zu können.
  • Kabbelige Bedingungen: Senke deinen Schwerpunkt stärker als sonst, um stabil durch unruhige Abschnitte zu surfen. Flexibilität ist hier der Schlüssel: Wer seinen Stance situativ anpasst, holt mehr aus jeder Welle heraus – sicher und kontrolliert.

Riding Down the Line!

Sobald ihr auf der Welle surft, besteht der Trick darin, mittels Gewichtsverlagerung vom Tail zur Boardmitte die Geschwindigkeit und Richtung eures Surfbretts zu steuern. Das Ziel ist es, eure Fahrzeit zu maximieren und alle Richtungswechsel ohne Wipe-out hinzubekommen. Außerdem ist der richtige Surf Stance euer Gaspedal und eure Bremse.

Tipp Gaspedal: Wann immer ihr beschleunigen müsst, verschiebt euer Gewicht nach vorne (beugt euer Vorderknie).

Tipp Bremse: Wenn ihr langsamer werden müsst, bewegt euer Gewicht nach hinten (beugt euer hinteres Knie).

surfer mit engem stance beim surfen christian fletcher

Diese 6 häufigen Fehler solltet ihr vermeiden!

Fehler 1: Beugt nicht euern Oberkörper nach unten!

Denkt immer daran: Beugt nicht euern Oberkörper nach unten, sondern geht in die Knie. Das ist einer der häufigsten Fehler, den Surfschüler machen. Die Brust näher Richtung Surfbrett zu beugen ist ein Reflex, den viele Anfänger haben. So versuchen sie, das Gleichgewicht auf dem Surfbrett zu halten. Doch dieser Move bringt euch erst recht aus dem Gleichgewicht und macht es euch unmöglich, euer Surfbrett zu drehen.

Tipp: Beugt eure Knie, so senkt sich euer Oberkörper automatisch Richtung Surfboard!

Fehler 2: Dreht nicht eure Fersen und Zehen!

Versucht nicht, euch Board mit den Fersen und Zehen zu drehen, wie auf einem Snowboard oder Wakeboard. Ein Surfbrett ist viel breiter als ein Snowboard und ihr seid nicht am Board befestigt wie beim Wakeboarding. Beim Versuch, euer Surfbrett nur mit den Fersen oder Zehen zu drehen, lässt euch eher vom Board fallen. Denn um euer Surfbrett zu drehen, braucht ihr weit mehr als ein bisschen Gewicht auf den Fersen oder Zehen. Besser ist es, wenn ihr beginnt, zuerst euren Kopf, dann eure Schultern und schließlich eure Hüfte in die Richtung zu drehen, in die ihr Surfen wollt.

Tipp: Dreht nur euren Körper und nicht eure Fersen oder Fußzehen!

Fehler 3: Der Poo Stance!

Der Poo Stance (die Kack-Stellung) ist ein typischer Anfängerfehler, bei dem beide Knie nach außen zeigen. Wenn eure beiden Knie zu weit in entgegengesetzte Richtungen zeigen, werdet ihr aussehen, als würdet ihr auf eurem Surfbrett kacken – daher der Name Poo Stance. Das sieht nicht nur Scheisse aus, sondern macht es euch auch sehr schwer, eure Hüfte nach vorne und hinten zu bewegen. Das wiederum verhindert, dass ihr in der Lage seid, langsamer oder schneller zu werden.

Tipp: Achtet darauf, dass eure Knie nach innen zeigen und aufeinander ausgerichtet sind. So bleibt euer Schwerpunkt zentriert – und ihr könnt euer Gewicht viel besser verlagern.

Fehler 4: Beide Füße zeigen nach vorne!

Viele Anfänger stehen so auf dem Surfbrett, dass ihre Füße nach vorne zeigen – quasi in Richtung der Nose. So könnt ihr jedoch keinen Druck auf die Rails ausüben und euer Gewicht nur schwer verlagern. Besser ist es, wenn ihr eure Füße zur Seite gerichtet habt. Die seitliche Ausrichtung gibt euch mehr Kontrolle und hilft euch, euern Oberkörper und euer Brett leichter zu drehen.

Tipp: Dreht eure Füße so, dass sie auf einer imaginären Uhr 14 oder 14.30 Uhr anzeigen!

Fehler 5: Ein zu hoher Schwerpunkt!

Steht nach dem Aufstehen nicht kerzengerade auf dem Surfbrett. Nehmen euch Zeit, um euer Gleichgewicht in einer Position mit einem niedrigem Schwerpunkt zu finden. Beugt eure Knie, besonders das hintere, und schaut in die Richtung, in die ihr Surfen wollt.

Tipp: Das Beugen der Knie gibt euch ein besseres Gleichgewicht und ermöglicht euch schnellere Richtungswechsel.

Fehler 6: Aufs Surfbrett gucken beim Surfen!

Schaut nicht aufs Surfbrett beim Surfen, sondern immer in die Richtung, in die ihr Surfen wollt. Wenn ihr Drehungen macht, dreht euren Kopf und eure Augen zu der Stelle auf der Welle, zu der ihr Surfen wollt. Das führt automatisch dazu, dass der Rest eures Körpers folgen wird.

Tipp: Augen immer geradeaus und immer in die Surfrichtung gucken!

Dein Surf Stance entscheidet, wie gut du surfst

Die richtige Surfposition ist der Schlüssel zu mehr Kontrolle, Sicherheit und Style auf dem Board.

Ob Take-off, Beschleunigung oder Turns – mit einer stabilen Fußstellung, gebeugten Knien, klarem Blick und dynamischer Gewichtsverlagerung kannst du dein Surfbrett gezielt steuern und das Beste aus jeder Welle herausholen.

Natürlich braucht das Übung. Viele dieser Bewegungen funktionieren erst, wenn du schon etwas Surferfahrung gesammelt hast. Wenn du noch ganz am Anfang stehst, empfehlen wir dir: Mach einen Surfkurs in einem unserer Surfcamps! Dort lernst du diese Techniken Schritt für Schritt – mit Anleitung, Wellenwissen und maximalem Spaß.

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